20.3.07

KAMERAD MÖRDER

Biedermanni und die Gewalttäter: Ulrich Klöries, Ex-Aktivist der "Pro Köln"-Vorläuferorganisation DLVH, ist wegen Totschlags zu 15 Jahren Haft verurteilt worden

"Ultra-Rechte holt die Vergangenheit ein" titelt der Stadtanzeiger heute. Gemeint sind die beiden "Ultra-Rechten" Manfred "Biedermanni" Rouhs und Markus Beisicht. Heute sind die beiden Frontmänner von "Pro Köln" (und "Pro NRW" sowie "Pro Deutschland"). Früher waren sie Ratsherren der Republikaner und der Deutschen Liga für Volk und Heimat. Nun musste sich einer ihrer Ex-Kameraden aus jener Zeit vor Gericht verantworten. Sein Name: Ulrich Klöries. Das berichtet der Stadtanzeiger:

Ulrich Klöries, der in der Vergangenheit enge Kontakte zur Neonazi-Szene hatte, war 1994 bei der Kommunalwahl einer der Kandidaten auf der offenen Liste der ultrarechten „Deutsche Liga für Volk und Heimat“. Auf den vorderen Listenplätzen kandidierten die Rechtsextremen Markus Beisicht und Manfred Rouhs. Beide sind heute führende Köpfe der „Bürgerbewegung Pro Köln“, die wiederum ihre politischen Wurzeln bei der „Deutschen Liga“ hat.

Was hat Klöries getan? Hat er sich daneben benommen und herumgepöbelt, wie das mitunter perspektivlose Jugendliche aus der Unterschicht ("mit Migrationshintergrund") tun? Nein. Laut Stadtanzeiger hat der Ex-DLVH-Kandidat seine Mitbewohnerin "bestialisch getötet" und die Leiche geschändet:

Er traktierte die junge Frau mit Faustschlägen, als sie blutüberströmt vor ihm auf dem Boden lag, hämmerte er mit dem Kolben eines Luftgewehres auf ihren Kopf ein, der Besinnungslosen schoss er mindestens zehnmal in die Schläfe und den Körper, dann stach er zweimal mit einem Messer zu und verging sich anschließend sexuell an der Leiche.
Widerwärtig! Das Gericht verurteilte den Ex-Biedermanni-Kameraden wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren. Die Staatsanwaltschaft ging in Revision: Ihr ist das Urteil nicht hart genug. Sie will Klöries wegen Mordes verurteilt und lebenslänglich hinter Gittern sehen. Man muss kein "Law and order"-Fanatiker sein, um das nachvollziehen zu können.