30.9.06

MANNIS KAMPFWOCHE

Respekt: Biedermannis Frustrations-Toleranz ist bemerkenswert!

Ein Pyrrhus-Sieg ist ein scheinbarer Erfolg, der auf enormen Verlusten basiert. Also recht eigentlich eine Niederlage
[1]. Biedermanni Rouhs ist Kölns Pyrrhus-Sieger der Woche.

Da beruft er – mediengeil wie immer! – eine "Pro Köln"-Pressekonferenz ein. Und feiert deren Ergebnis als Erfolg: "Medienblockade gegen Bürgerbegehren gebrochen" [2].

Hurra, es sind tatsächlich ein paar Medien-Heinis angetanzt! Dass die Berichterstattung – so wie immer! – durch die Bank äußerst negativ war, wischt er mit einer flotten Handbewegung weg. Und wieder einmal wurde offenbar: alles Unterschriftensammeln gegen die Ehrenfelder Moschee ist vergeblich. Kein Mensch nimmt es ernst, wenn "Pro Köln" von einem Rechtsgutachten spricht, das angeblich das Gegenteil belegt [3]. Denn Biedermanni kann dieses Gutachten nicht vorlegen...

Was gab es ansonsten zu "bejubeln" bei Biedermannis? Nun, die eigene Außenseiterrolle: "Nur pro Köln bezieht Stellung gegen Deserteur-Denkmal" [4]. Klar, das Abfeiern der hitlerschen Soldateska ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal [5] von "Pro Köln". So was machen Demokraten halt nicht.

Hey, der "Pro Köln"-Postille Offensiv rennen die Anzeigenkunden weg? Und darüber wird auch noch mit einem Negativ-Artikel im Stadtanzeiger [6] berichtet? Das tut weh! Biedermanni macht aus seiner Niederlage einen "Kleinkrieg gegen die Pressefreiheit" [7]. Was soll er auch tun?

"70 Prozent gegen Asylmißbrauch" [8]? Das ist dem Biedermanni ein innerer Reichsparteitag. Leider, leider ist nicht von 70 Prozent der Kölner oder der Deutschen die Rede. Sondern von den Schweizern. Und auch die bekommt er nur auf seine Seite, weil er die Fakten mal wieder bis zur Schmerzgrenze verbiegt.

Und dann war da noch diese fette Niederlage: "'Übergangsheim' in Merkenich wird doch nicht geschlossen!" [9]. Och, Mensch, dabei hatte Biedermanni sich doch so abgerackert. Alles vergeblich!

Und der größte Erfolg der Woche? Ein staatsanwaltliches Ermittlungsverfahren gegen Biedermanni wurde eingestellt [10]. Nein, sein Flugblatt gegen die Ehrenfelder Moschee erfüllt nicht den Straftatbestand der Volksverhetzung. Sondern geht gerade noch so als freie Meinungsäußerung durch. Schwein gehabt: Das hätte teuer werden können!

Insgesamt: Eine durchschnittlich gute Woche für Biedermanni, den Mann mit der stählernen Frustrations-Toleranz [11] [12] [13].