29.5.07

DIE SCHANDE NIMMT KEIN ENDE!


"Pro Köln" blamiert sich mal wieder nach Strich und Faden. Eine Reportage aus Köln-Ehrenfeld

Regina Wildens Lidschatten ist verschmiert. Tapfer steht die Rats"dame" (Pro Köln) vor den beiden südländisch aussehenden Türstehern. Sie winselt: "Darf ich jetzt bitte meine Handtasche wiederhaben?"

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Köln-Ehrenfeld, Gymnasium Kreuzgasse. Heute Abend. Die Stadt Köln hatte zur Bürgeranhörung geladen. Das Thema: Der Bebauungsplan zur geplanten Moschee. Und rund 300 Bürger sind dem Ruf gefolgt. Darunter auch zwei Dutzend "Pro Köln"-Fans. Immer wieder unterbrechen sie das Treffen mit Zwischenrufen, hindern die Ehrenfelder daran, ihre Fragen und Bedenken zur geplanten Moschee vorzutragen. Eine treibt es besonders dolle: Regina Wilden.

Sie kreischt nicht nur. Sie wirft auch Papierkügelchen. Jawohl: sie wirft Papierkügelchen! Eine junge Dame spricht Wilden an: "Lassen Sie das bitte mal bleiben!" Es kommt zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden Frauen. Wildens Pech: die junge Dame ist eine Polizeibeamtin in zivil. Kurz darauf wird Wilden von einem jungen bulligen Mann mit Migrationshintergrund vor die Tür geschleppt [Bilder: hier]. Mit beiden Armen umfasst er die Taille der keineswegs untergewichtigen Hausfrau. Und Wildens Handtasche? Die wird ihr dabei offenbar abgenommen. Wie demütigend!


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Die Wilden eröffnet nur den Reigen der "Pro Köln"-Promis, die den Saal verlassen müssen. Markus Wiener ruft: "Das sind Nazi-Methoden!", als er von Polizeibeamten und Sicherheitsdienstmännern vor die Tür begleitet wird.

Der stellvertretende "Pro Köln"-Vorsitzende muss seine Personalien abgeben. Schließlich hat er den Ehrenfelder Bezirksvorsteher Wirges soeben als "Nazi" beschimpft. Er darf das Gebäude nicht wieder betreten. "Haben Sie das verstanden?", fragt ihn ein Polizist. Wiener bestätigt: "Ja, ich habe das verstanden."

Martin Schöppe ist eher kleinlaut, während die Polizisten seinen Namen und seine Anschrift notieren.
Im Saal tobt derweil die Debatte über die geplante Ehrenfelder Moschee. Ein Redner erhält donnernden Applaus, als er sagt: "Ich will nicht, dass die Ehrenfelder auf die rechtsextreme Taktik von 'Pro Köln'" hereinfallen."



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Türsteher Nummer zwei ist Assyrer, also Christ. Christ
wie Regina Wilden. Steigert das ihre Chancen? Wird die Rats"dame" ihre Handtasche bald zurückerhalten? Seht her: die Wilden macht Männchen. Wie ein Hündchen. Fehlt nur noch, dass sie Pfötchen gibt...


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Die "Moscheegegner" , als "Pro Köln" und Anhang, pöbeln noch immer. Werden immer wieder ermahnt. Werden vom Saalpublikum ausgebuht. Sie nerven. Doch eines können sie nicht verhindern: die Debatte wird von Minute zu Minute sachlicher.
Souverän nutzen die Ehrenfelder das demokratische Verfahren. Trotz "Pro Köln"...


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Der christliche Türsteher hat ein Einsehen: Er händigt Wilden die cremefarbene Handtasche aus. Dankbar lächelt die 60-Jährige.
Später werden Gerüchte kursieren: "Die Wilden ist nach Merheim verfrachtet worden!" In die Klappse...? Gut, dass Sohn Bernhard das nicht mehr erleben muss!


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