12.6.07

ZWEI STRICHE AUF MANNIS BIERDECKEL

Warum ein Teil der Demonstranten am Samstag eine Stunde zu spät zum "Pro Köln"-Aufmarsch antanzen wird

Tja, Biedermanni: Super Idee, 3.000 Bierdeckel in Ehrenfelder Kneipen zu verteilen, damit am Samstag nicht nur Nazis, sondern auch unorganisierte Säufer zum "Pro Köln"-Aufmarsch kommen. Aber auch dann, wenn man noch nicht doppelt sieht, kann man zwei fette Fehler darauf entdecken. Fehler eins sehen wir auf der Vorderseite: Da wird der Beginn des Schweigemarsches mit "12 Uhr" angeben.

Das ist zwar säuferfreundlich, indes falsch; korrekt wäre "11 Uhr".
Fehler zwei finden wird auf der Rückseite: da ist von einer Verurteilung "zu 130 Peitschenhiebe" die Rede; um der grammatikalischen Korrektheit Genüge zu tun, müsste man selbstredend "zu 130 Peitschenhieben" schreiben.

Biedermannis Bierdeckel: Für eine Gesamtansicht bitte das Bild anklicken!

Biedermanni greift übrigens die Story des iranischen Asylbewerbers
Mamand Mamandy auf, der unlängst in sein Heimatland Iran reiste. Nach eigenen Aussagen wurde er dort ausschließlich wegen des Genusses von zwei Bieren ausgepeitscht. Eine weitere, eine unabhängige Quelle für den Grund der Auspeitschung gibt es nicht. Das können wir nachlesen in der norwegischen Zeitung Aftenposten, die die Geschichte publik machte:

" ... Altogether I drank two beers. The police happened to drive by," Mamandy said. He said that he was immediately arrested and taken to the police station where he was sentenced to 130 lashes.*
Soweit die Aussage des Ausgepeitschten. Die kann, muss aber nicht stimmen. Interessant jedenfalls ist, dass Biedermanni sich blindlinks, pardon: blindlings auf die Aussagen eines Asylbewerbers verlässt, der, obwohl als politischer Flüchtling anerkannt, mal eben zum Feiern in sein Heimatland Iran fliegt. Den Vorgang könnte man auch ganz anders skandalisieren – als gestandener "Rechtspopulist". Zum Beispiel nach dem Motto: "Asylant macht Urlaub im Verfolgerstaat"...


* Übersetzung: "... Insgesamt trank ich zwei Biere. Die Polizei kam zufällig vorbei gefahren", sagte Mamandy. Er sagte, er sei sofort verhaftet und zur Polizeiwache gebracht worden, wo er zu 130 Peitschenhieben verurteilt worden sei.

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