12.10.07

"PRO"-SCHWESTERPARTEI UND DOPPELMORD

Aus dem Umfeld selbst ernannter "Populisten" von ganz rechts gegen immer wieder Mörder hervor. Wie in Köln, so in Antwerpen

In Antwerpen ist ein Doppelmörder zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Die Tat hat nach Einschätzung der Richter einen klar rassistischen Hintergrund. Was der Täter nicht leugnet.
Und:

Der geständige Todesschütze ist in einem rechtsradikalen Umfeld aufgewachsen. Seine Tante Frieda Van Themsche sitzt für den Vlaams Belang im belgischen Parlament. Sein Vater gehört zu den ersten Mitgliedern der Partei, die bis 2004 unter dem Namen Vlaams Blok firmierte.

Was hat das mit uns zu tun? Nun, der Vlaams Belang ist die belgische Schwesterpartei der "Pro"-Bewegung. "Pro NRW"-Vorsitzender Markus Beisicht hält die Vlaams-Belang-Hochburg Antwerpen gar für die "schönste Stadt Europas". Was scheren ihn da zwei Morde, begangen von einem Täter aus dem Vlaams-Belang-Milieu? In Belgien hingegen hatte der Doppelmord eine heftige Debatte über eine Mitverantwortung des Vlaams Belang ausgelöst:

Von Schande und Scham sprechen die flämischen Zeitungskommentatoren in seltener Eintracht und verweisen auf die Aufrufe zum Rassenhass, die vom „Vlaams Belang“ seit langem ausgehen. Auch sonst haben Mitglieder der Partei bereits ihr eher laxes Verhältnis zur Gewalt bewiesen.

Wie ihre Kölner Freunde spielen die belgischen Rechtsdraußen die verfolgte Unschuld:

Vorstandsmitglieder der Partei, die bei der Kommunalwahl in Antwerpen 1999 mit einem Drittel der Stimmen stärkste Kraft wurde, wiesen jede Verbindung mit der Tat von sich. "Der Vlaams Belang ist hierfür weder moralisch noch politisch verantwortlich", sagte Parteichef Frank Vanhecke der Zeitung "De Standaard". Kommentatoren, liberale Politiker und Muslime warfen der Partei hingegen vor, den Nährboden für rassistische Gewalt bereitet zu haben. ... Vor allem ziehen die Vlaams-Politiker in ihren Reden und Pamphleten immer wieder gegen Ausländer zu Felde.

Immer wieder gegen Ausländer: das kommt Ihnen bekannt vor? Aus Köln, aus NRW, aus Deutschland? Doch zurück nach Belgien. Kurz vor dem Doppelmord forderte...

... der bekennende Rechtsextremist Paul Belien, die Belgier zu bewaffnen, um sich gegen Ausländer, „diese Raubtiere, die Messer tragen, zur Wehr zu setzen“. Belien ist Ehemann und Mitarbeiter einer Abgeordneten des Vlaams Belang, der rassistischen Partei flämischer Separatisten, die in Antwerpen bei einem Stimmanteil von über 30 Prozent liegt.

30 Prozent der Stimmen wird die "Pro"-Bewegung bei uns nie erringen. Aus gegebenem Anlass sei allerdings daran erinnert, dass auch aus der "Pro Köln"-Vorläufer-Partei DLVH ein
Mörder sowie ein Totschläger und Leichenschänder hervorgingen.

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